Nun ein Werk über den eifrigen Kailing. Mit anekdoten auf unsere Weinkammer.
Hat der alte Großmeister
Sich doch einmal zu Ruh gesoffe/wegbegeben!
Und nun sollen seine Halluzi/Lichtgeister
Auch nach meiner Ausdauer leben.
Seine Wort und Werke
kopiert ich auch den Brauch,
betreffend alkoholischer Getränke
Tu ich Wunder auch.
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke,
Wein hier fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Trunke sich ergieße.
Und nun komm, du alter Rebstock,
Nimm ab die schlechten Traubenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei oder drei Beinen stehe,
Oben sei vielleicht ein Kopf,
Eile nun und leihe
Dieser Presse, Trauben im Topf
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke,
Wein hier fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Trunke sich ergieße.
Seht, er läuft zum Berg hinauf!
Wahrlich! ist er schon am streben,
Und Blitzesschnell drauf
Ist er hier mit reifen Trieben.
Schon zum zweiten Male!
Wie die Weinpresse schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Trauben füllt!
Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
Ach, das Wort, worauf am Ende,
Er wieder ward was er war geworden
Ach, er läuft und bringt behände!
Wärst du doch der Stock der Weinreben
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach, und hundert Weinflüsse
Stürzen auf mich ein!
Nein, nicht länger
Kann ichs lassen:
Will ihn fassen!
Das ist Tücke!
Ach, nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!
O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll sich das ganze Kloster besaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Weinströme laufen.
Ein verruchter Weinstock,
Der nicht hören will!
der du gewesen, Stock!
Steh doch wieder still!
Willst am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten!
Seht, da kommt er Früchte tragend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei!
Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!
Und sie laufen! Naß und nässer
Wirds im Saal und auf den Stufen:
Welch entsetzliches Gewässer!
Bruder und Großmeister, hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Großmeister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.
„In die Ecke,
Reben! Reben!
Seids gewesen!
Denn als Geister zu schweben
Ruft euch nur einer, zu seinem Zwecke,
dem Besäufnis, der alte Meister eben.“